Reproducir en Spotify Reproducir en YouTube
Ir al video de YouTube

Cargando el reproductor...

¿Scrobbling desde Spotify?

Conecta tu cuenta de Spotify con tu cuenta de Last.fm y haz scrobbling de todo lo que escuches, desde cualquier aplicación de Spotify de cualquier dispositivo o plataforma.

Conectar con Spotify

Descartar

¿No quieres ver más anuncios? Actualízate ahora

Größer als im Prospekt

So., 15. Jul. – Heimspiel

Von einem wahrgewordenen Kindheitstraum sprach Gisbert zu Knyphausen, als er zum ersten Mal die Bühne im Garten seines Elternhauses betrat, um uns zu begrüßen. Das breite, etwas verlegene Strahlen im Gesicht unterstrich das, es war keine Koketterie zu spüren. Auch wenn es nicht das erste Heimspiel auf dem Familiengut im Rheingau war, begeisterte es den Sänger sichtlich. "Die Bühne sieht viel größer aus… als im Prospekt."

"Heimspiel" auf dem elterlichen Weingut trifft es zwar genau, vermittelt aber auch einen etwas falschen Eindruck. Es beschreibt es gut, weil die Veranstaltung den Charme eines Sommerfestes unter Freunden hatte (von denen einer Platz im Garten hat); es täuscht aber auch ein wenig, weil der Tag viel zu perfekt und charmant organisiert war, als man das erwarten durfte. Das Weingut der zu Knyphausens liegt im kleinen Erbach am Rhein und war trotz zahlreicher Straßensperrungen unterwegs gut erreichbar. Da die Parkplätze neben der Einfahrt schon belegt waren, wurden wir zwischen Weinreben auf eine Wiese auf der anderen Seite des Anwesens geleitet. Am Einlaß wurde auf Posereien wie Bändchen verzichtet, dafür bekam jeder ein Weinglas mit eingeätztem Logo der Veranstaltung in die Hand gedrückt- als Souvenir und Hilfsmittel. Irgendwer von den sicher gut 1.000 Zuschauern hatte zwar auch ein Bier in der Hand, getrunken wurde aber natürlich Wein - in ordentlichen Mengen. So was kennt man wohl sonst nur von Hannes Wader Liederabenden. An den Weinständen verzichtete man auf Gläser, die hatten ja alle Besucher bekommen. Ein praktisches und schönes System!

Als wir ankamen, schien die Sonne (Sommer Euphemismus: es regnete nicht, wäre treffender!). Auf dem sehr großen und sehr gepflegten Gelände, das von Weinstöcken begrenzt wird, standen Pavillons mit Ess- und Weinständen - der Großteil der Besucher hatte sich aber schon versorgt und saß auf der Wiese. Nachdem wir unsere Weineinkäufe ins Auto gebracht hatten (und beim Verlassen des Hofs ein Bändchen für den Wiedereintritt bekamen - so geht das auch, liebes Open Source Festival), kamen wir rechtzeitig zu ersten Band wieder.

Mika Doo, Sängerin Mika und Gitarrist Gordon, eröffnete mit einer halben Stunde Bluesrock im Stile der Kills, mit Regentänzen der Sängerin und mit einer etwas affigen Attitüde, die so gar nicht in das entspannte Ambiente des Weinguts passte. Mika lebt offensichtlich in London - allerdings noch nicht lange genug, um nicht mehr Deutsch zu sprechen, das machte sie nämlich akzentfrei. Es war auch nicht davon auszugehen, daß ihretwegen furchtbar viele Engländer angereist waren. Das sie ihre Ansagen komplett Englisch hielt, war also ein wenig merkwürdig ähh strange. Vor dem letzten Stück steigerte sie es so weit, daß sie eine deutsche Übersetzung im Anschluß ankündigte. Wahrscheinlich hätte ich mich darüber weniger mokiert, wenn ihr nicht auch ihr britischer Gitarrist Gordon ganz am Anfang ein "speak German!" zugezischt hätte. Das passte aber wohl nicht zum Selbstbild der Diva mit der Sonnenbrille, die wahrscheinlich ursprünglich aus Hildesheim oder Fulda stammt.

Fortsetzung und Setlisten von Cäthe und Gisbert zu Knyphausen hier!

¿No quieres ver más anuncios? Actualízate ahora

API Calls